Laura Theiler lebt in Singapur. Als gut betuchte Ehefrau eines Pharma-Managers, als Expat ohne Freunde. Sie verbringt die Nachmittage in der Lobby eines Luxushotels bei Gin Tonic und beobachtet die Reichen. Bis sie etwas wagt, was ihr Leben nachhaltig beeinflussen wird.
Laura Theiler bewegt sich vordergründig souverän auf dem Parkett der globalen Elite, sie kann alles haben, was für Geld zu kaufen ist, und doch gehört sie nicht dazu. Seit Daniel, ihr Ehemann, in die Schweiz zurückberufen wurde, verbringt sie ihre Nachmittage im Shangri-La. Dort begegnet sie einem flirtenden Schweizer Paar. Laura entwickelt eine regelrechte Obsession für die beiden, sie belauscht die Gespräche, folgt ihnen, bleibt immer unerkannt. Schließlich geht Lauras Besessenheit so weit, dass sie einen dreisten Diebstahl wagt. Was Laura zu den beiden hinzieht und auf welche Fragen sie so verzweifelt Antworten sucht, wird dadurch immer klarer?
'Laura Theiler' ist die Geschichte einer Frau, die keine Angst hat, Glück durch Geld und Liebe durch Einheiraten in bessere Kreise auszuwechseln. Zindel umkreist dabei die Korrelation zwischen Reichtum, Glück, Armut und Sinnlosigkeit und unterläuft geschickt alle Erwartungen. Sie schafft in einer poetisch-lakonischen Sprache eine Atmosphäre, in der sich die Figuren permanent auf dünnem Eis bewegen.
Über Mireille Zindels Debüt 'Irrgast' (2008, Salis):'? intensives Debüt ?' (Frankfurter Allgemeine Zeitung)'? exquisites Kammerspiel voller Nachhall.' (Neue Zürcher Zeitung)