Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
»Hast du Lust, heute Abend zu uns zum Essen zu kommen?«, fragte Dr. Felicitas Norden ihre junge Kollegin. Die beiden saßen nach einem anstrengenden Vormittag im Personalzimmer der Behnisch-Klinik und gönnten sich eine Kaffeepause. »Danke für die Einladung, aber ich kann nicht«, erwiderte Patricia. Mit leuchtendem Blick fügte sie hinzu: »Tobias hat für uns im Adlerhorst einen Tisch reserviert.« »Dann seht ihr euch also an diesem Wochenende?« »Wir haben uns jetzt zwei Wochenenden nicht gesehen. Vor vierzehn Tagen hatte ich Notdienst und vergangene Woche musste Tobias geschäftlich in die Schweiz.« Patricia, ein Patenkind des Chefarztes der Behnisch-Klinik, die nach dem frühen Unfalltod ihrer Eltern bis zu ihrem Studium bei der Chefarztfamilie gelebt hatte, ihren Kaffee aus und erhob sich ebenfalls. »Auch wenn du Tobias für einen unpassenden Partner für mich hältst, liebe ich ihn und nichts in der Welt wird mich davon abhalten, ihn im nächsten Frühjahr auch zu heiraten.« Felicitas ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken und steckte sich zur Ablenkung rasch den Riegel Nussschokolade in den Mund, der noch einsam in der Schale auf dem langen Tisch lag. Einen Augenblick lang ließ sie die Süßigkeit schweigend auf der Zunge zergehen. »Patti, ich will dir ganz bestimmt nicht in dein Privatleben reinreden. Mit einunddreißig bist du erwachsen und wirst wissen, was du tust.« Sie zögerte kurz, bevor sie dann jedoch entschlossen fortfuhr: »Daniel und ich finden Tobias Hofreither nur nicht besonders sympathisch. Aber wir müssen ihn ja auch nicht im nächsten Frühjahr heiraten«, fügte sie mit einem versöhnenden Augenzwinkern hinzu. Patricias sonst so sanft blickende Augen schossen mit einem Mal Blitze ab.