Das Barttragen ist eine kulturelle Praxis, die seit Jahrtausenden Teil der menschlichen Geschichte ist. Bärte haben in verschiedenen Epochen und Kulturen als Symbol für Macht, Weisheit, Religion, Männlichkeit, Rebellion und Mode gedient. Ihre Bedeutung und die bevorzugten Stile haben sich dabei im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Barttragens von der Antike bis zur heutigen Zeit und zeigt, wie eng Bärte mit gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen verbunden sind.
Die Ursprünge: Bärte in der Steinzeit und frühen Zivilisationen
Die Ursprünge des Barttragens reichen weit in die Steinzeit zurück, lange bevor schriftliche Aufzeichnungen existierten. Während dieser Zeit hatten Bärte vor allem eine praktische Funktion. Ein dichter Bart bot Schutz vor Kälte und Wind und hatte auch eine schützende Wirkung bei körperlichen Auseinandersetzungen, da er das Gesicht teilweise abdeckte und abfederte.
Frühere archäologische Funde wie Höhlenmalereien und Skulpturen legen nahe, dass Männer stolz auf ihre Bärte waren und sie vielleicht auch gepflegt haben. Erste primitive Rasiergeräte, wie scharfe Steine oder Muscheln, deuten darauf hin, dass das bewusste Formen und Rasieren des Bartes bereits in prähistorischen Gemeinschaften stattfand.