Trotz zahlreicher Aktivitäten, die auf eine langsame Anpassung der Gesellschaft an die Herausforderung des Klimawandels schließen lassen, reagiert die Gesellschaft allem Anschein nach zu langsam. An welcher gesellschaftlichen Struktur liegt das und welche Akteure versprechen unter Umständen eine beschleunigte und angemessene Reaktion?
Im Anschluss an Helmut Willkes Werk »Klimakrise und Gesellschaftstheorie. Zu den Herausforderungen und Chancen globaler Umweltpolitik« (2023) setzen sich die Autor:innen mit verschiedenen Formen von Krisen und Krisenbewältigung auseinander. Wie kleinteilig muss und darf man sich die Reaktion auf eine so umfassende Bedrohung wie die der Klimakatastrophe vorstellen? Welche Rolle spielen Funktionssysteme wie die Politik, das Recht, die Wirtschaft? Gibt es sinnvolle Vorstellungen zu einer weltweit hilfreichen Form von Solidarität? Welche theoretischen Annahmen liegen einer Wissenschaft zugrunde, die zum Handeln auffordert? Welches politische Handeln überwindet den zu engen Rahmen einer nationalen Ordnung, deren Eigeninteressen sich im Wettbewerb behaupten müssen? Der Band greift Helmut Willkes Fragen auf und diskutiert sie in einem soziologischen und politikwissenschaftlichen Zusammenhang.