Dieses Buch dringt tief in die Tradition der Volksmärchen ein und zeigt, dass Zauberei und Magie in den Zaubererzählungen aus dem alten Ägypten dem modernen Denken oft zutiefst fremd sind. Die mittelalterlichen jüdischen, christlichen und muslimischen Zaubererzählungen weisen sowohl unerwartete Ähnlichkeiten als auch überraschende Unterschiede zueinander auf.
Ferner bietet die Autorin faszinierendes neues Material zur Erforschung lange tradierter Zaubermärchen aus der internationalen Disziplin der historischen Buchwissenschaft. Sie weist nach, dass am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts Zaubermärchen der Neuzeit wiederum grundsätzliche Änderungen erfuhren, als sie von einem handschriftlichen Medium im höfischen Kontext in gedruckte Medien und öffentlichen Performanzen überwechselten. Schließlich wird am Beispiel der weiblich orientierten Aschenputtel-Variante der sog. Marburger Märchenfrau verfolgt, wie Wilhelm Grimm Aschenputtel in eine eher männlich zentrierte Version umakzentuierte. Außerdem bietet dieses Buch einen faszinierenden Blick auf den Beitrag des frühen Druckwesens zur Geschichte des europäischen Zaubermärchens.
Das Buch richtet sich an Wissenschaftler:innen in der Erzählforschung der Empirischen Kulturwissenschaft, Buch- und Literaturwissenschaft und Germanistik sowie an Interessierte im Bereich der Märchenforschung.