Ohne die Freundschaft zu Johann Heinrich Merck wäre Goethes frühes Drama "Götz von Berlichingen" vielleicht nie publiziert worden. Merck war es, der den Druck und Vertrieb des Buches besorgte. Goethe hat zeitlebens betont, wie viel er seinem Freund Merck, mit dem er auch die Leidenschaft fürs Zeichnen teilte, verdanke.
Johann Heinrich Merck war einer der führenden Intellektuellen der Spätaufklärung in Deutschland und hat sich auf vielen ganz unterschiedlichen Gebieten erfolgreich betätigt: als Literat, Übersetzer, Verleger, Landwirt, Naturwissenschaftler und Kunsthistoriker. Über ein Jahrzehnt lang war er der engste Vertraute des jungen Goethe und hat dessen Ästhetik maßgeblich beeinflusst und sein Genie hellsichtig erkannt.
Merck war zudem einer der gefragtesten Briefpartner seiner Zeit, etwa von Anna Amalia von Sachsen-Weimar oder Christoph Martin Wieland, für dessen renommierte Zeitschrift Teutscher Merkur er über Jahre hinweg vielbeachtete Aufsätze und Rezensionen schrieb. In späteren Jahren psychisch schwer krank und im Alter von nur 50 Jahren freiwillig aus dem Leben geschieden, ist Merck in seiner Bedeutung für die Kunst und Kultur des späten 18. Jahrhunderts bis heute unterschätzt.