Für direkt und indirekt - z.B. als Augenzeugen - betroffene Kinder sind Notfälle meist etwas völlig Neues. Selten verfügen sie über die notwendigen Bewältigungsstrategien, mitunter hilflos stehen sie dem Ereignis gegenüber. Welche psychischen Folgen Kindern aus einer Notfallsituation erwachsen, hängt nicht nur von den Belastungen durch das eigentliche Notfallgeschehen ab, sondern auch von dem Verhalten der Personen, die sich in und unmittelbar nach einem Notfall um die betroffenen Kinder kümmern.
Wie die psychische Begleitung von Kindern in bzw. nach Notfällen konkret gestaltet werden kann, zeigt Harald Karutz auf. Ausführlich geht er auf das besondere Notfallerleben von Kindern ein und stellt den Einfluss günstiger psychischer und situativer Variablen bzw. Risikofaktoren heraus. Schwerpunkte sind daher die kindliche Wahrnehmung sowie kurz- und langfristige Notfallfolgen, aber eben auch Ressourcen zur Bewältigung.
Aus wissenschaftlichen Studien und jahrelanger Einsatzerfahrung werden fundierte Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Kindern gegeben. Dabei werden konkrete Fallbeispiele und zahlreiche Zahlen und Fakten eingebunden und Merksätze gefolgert. Auf Fehler, die im Umgang mit Kindern häufig unbeabsichtigt gemacht werden, wird erklärend hingewiesen. Im Anhang finden sich praktische Handreichungen für Helfer: Informationsbriefe, Regelwerke und Anschriften.
Als roter Faden dienen fünf charmante Merkfiguren, die für die wichtigsten Maßnahmen der Akuthilfe stehen. Ebenso dient eine Reihe weiterer Bildelemente als visuelle Marker für das Notfallerleben von Kindern, die verschiedenen Belastungsfaktoren und hilfreiche Institutionen und Maßnahmen. Eine dem Buch beiliegende Taschenkarte vereint diese Bildelemente und dient im Einsatz als praktische Erinnerungshilfe.