Das Titelthema der sechsten Ausgabe des Magazins "Historische Urteilskraft" befasst sich mit den politischen Bedeutungen des Naturbegriffs in der deutschen Geschichte. Dabei werden 900 Jahre durchschritten. Internationale Expert:innen wie Margot Fassler, Annette Kehnel, Stephen Milder und Frank Uekötter untersuchen die Naturverhältnisse von Hildegard von Bingen im Mittelalter bis zur Anti-Atomkraftbewegung im 20. Jahrhundert.
Volker Braun macht sich als "Freund präziser Abweichungen" Gedanken über die Strapazen der Urteilskraft, Annett Gröschner befasst sich mit den existierenden und verschwundenen baulichen Spuren deutscher Geschichte im Umfeld des barocken Zeughauses in Berlin-Mitte. Laura J. Padgett verortet das Zeughaus und seine Umgebung fotografisch, und Liliane Weissberg stellt Lorraine Daston, Martha C. Nussbaum sowie Neil MacGregor die Frage: "Was bedeutet Aufklärung?" Historisch-politische Urteilskraft ist unabdingbar, wenn wir Ereignisse der Gegenwart im Lichte der Vergangenheit reflektieren oder an vergangenes Geschehen erinnern wollen. Sie bildet sich in der Diskussion vielfältiger, oft gegensätzlicher Meinungen. Mit seinem Magazin will das Deutsche Historische Museum einen Raum schaffen, in dem historische, politische und philosophisch-ethische Fragen in diesem Sinne verhandelt werden können.