Wolken zeichnen Bilder an den Himmel, lösen die Formen wieder auf, verwischen sie und ziehen weiter. Das ist ihr Beruf. Die Gedichte von Franziska Greising zeichnen mit Wörtern, reihen sie zu Rhythmen, wecken Erinnerungen, Gefühle, mal heiter, mal dunkel grundiert, mal spielerisch. Sie vergegenwärtigen Landschaften, Szenen, Begegnungen, geben flüchtigen Lebensspuren eine Dauer. Das Unscheinbare wird bedeutend, das Beiläufige zum Zeichen und das Gedicht wolkengleich zu einem sich wandelnden, sich entfaltenden Kondensat, das über seinen einzelnen Moment ins Allgemeingültige weist.