Band 30 der "Gerd Köster liest Pater Brown"-Reihe.
"Sollten Sie je sich zurückziehen und ein anständiger Mensch werden, dann kommen Sie mich besuchen. Ich möchte Sie kennenlernen, denn ich kenne alle anderen großen Männer meiner Zeit."
Pater Brown begleitet seinen Freund Flambeau auf dessen Urlaub in Norfolk. In einem winzigen Segelboot treiben die beiden auf Flüsschen dahin, die zwischen goldenen Kornfeldern und saftigen Wiesen plätschern. Da entsinnt sich Flambeau eines Briefes, einer Einladung, die ihm Prinz Saradin vor vielen Jahren ausgesprochen hat. Er weiß, dass sich der Prinz in Norfolk auf einer kleinen Insel niedergelassen hat und beschließt, ihm einen Besuch abzustatten. Doch während das kleine Boot noch entlang blühenden, verzaubert wirkenden Ufern in Richtung der Insel gleitet, wittert Pater Brown bereits die Gefahren eines Märchens...
Pater Brown ist englischer, katholischer Pfarrer und sicherlich ein atypischer Detektiv in der Literaturwelt: Er ist unscheinbar und vermittelt oftmals einen eher einfältigen Eindruck. Gerade im Vergleich zum herrischen, charakterstarken Sherlock Holmes, der in Watsons Aufzeichnungen ihrer gemeinsamen Abenteuer viel "Screentime" erhält, wirkt Pater Brown beinahe, aber eben nur beinahe, wie eine Nebenfigur.
In Chestertons Erzählungen stehen der Fall, und vor allem die in ihm verwickelten Personen - Opfer, Täter und Zeugen - im Vordergrund. Und doch: Die Figur des Pater Browns schafft es auch ganz ohne aufdringlich zu sein, im Gedächtnis zu bleiben, Charakter und Wiedererkennungswert zu beweisen. Wir sind deshalb überzeugt, dass diese Reihe auch bei vielen Sherlock-Holmes-Fans Anklang finden wird und, dass die Stärke der literarischen Figur Pater Brown eben genau in seinem "Anderssein" liegt, die ihn zur Kontrastfigur zu literarischen Meisterdetektiven wie Sherlock Holmes macht.