Band 26 der "Gerd Köster liest Pater Brown"-Reihe.
"Father", sagte Flambeau mit jener kindlichen, schweren Stimme, die er so selten anwandte, "was sollen wir tun?"
Am Ende eines stürmischen Abends erreicht Pater Brown das Schloss Glengyle in Schottland. Flambeau und Chief-Inspector Craven bitten ihn darum, sie bei den Ermittlungen um den Tod des Grafens von Glengyle zu unterstützen. Als der Sturm immer lauter und klagender heult und zischt, scheint es Brown und seinen Gefährten so, als würden sie das Brausen der Hölle aus dem alles umschließenden schwarzen, wogenden Wald vernehmen. Eine dunkle Vorahnung des Paters bestätigt sich, als die Gruppe auf dem angrenzenden Friedhof im Grab des Grafen eine schreckliche Entdeckung macht...
Pater Brown ist englischer, katholischer Pfarrer und sicherlich ein atypischer Detektiv in der Literaturwelt: Er ist unscheinbar und vermittelt oftmals einen eher einfältigen Eindruck. Gerade im Vergleich zum herrischen, charakterstarken Sherlock Holmes, der in Watsons Aufzeichnungen ihrer gemeinsamen Abenteuer viel "Screentime" erhält, wirkt Pater Brown beinahe, aber eben nur beinahe, wie eine Nebenfigur.
In Chestertons Erzählungen stehen der Fall, und vor allem die in ihm verwickelten Personen - Opfer, Täter und Zeugen - im Vordergrund. Und doch: Die Figur des Pater Browns schafft es auch ganz ohne aufdringlich zu sein, im Gedächtnis zu bleiben, Charakter und Wiedererkennungswert zu beweisen. Wir sind deshalb überzeugt, dass diese Reihe auch bei vielen Sherlock-Holmes-Fans Anklang finden wird und, dass die Stärke der literarischen Figur Pater Brown eben genau in seinem "Anderssein" liegt, die ihn zur Kontrastfigur zu literarischen Meisterdetektiven wie Sherlock Holmes macht.