Angelo Poliziano (1454-1494) war italienischer Humanist und Dichter der Renaissance. Seine Werke waren maßgeblich für die Entstehung des humanistischen Lateins. Polizianos Name ist von seinem Geburtsort Montepulciano (lateinisch Mons Politianus) abgeleitet. Er wurde in Florenz erzogen und war dann als Kanzler und Erzieher der Söhne des Florentiner Staatsmannes Lorenzo il Magnifico tätig. Sein Vater, Benedetto Poliziano, ein Rechtsanwalt, stand in Beziehung zu einer der wichtigsten Familien von Florenz, den Medici.
Poliziano wendete sich als Philologe ab 1477 fast ausschließlich klassischen Studien zu. Als typischer Vertreter des Humanismus wurden Fragen zur Antike mittels der Dichtung, der gelehrten Abhandlung und dem Dialog ¿ auch briefliche, wie z. B. an den Literaturkritiker in Rom, Paolo Cortesio ¿ aufgeworfen und versucht zu klären. 1480 erhielt er den Lehrstuhl der griechischen und lateinischen Literatur an der Universität Florenz. Sein hervorragender Ruf zog Studenten aus ganz Italien und anderen europäischen Ländern an. Zu seinen Hörern zählten Michelangelo, Johannes Reuchlin und die englischen Humanisten Thomas Linacre und William Grocyn. Eines seiner ersten literarischen Werke war das berühmte Versepos ¿Le stanze per la giosträ (ca. 1476) in dem das Turnierspiel von Giuliano di Piero de Medici aus dem Jahre 1475 verherrlicht wird. Einigen Einfluss hatte er auf die Werke des Malers Sandro Botticelli, den er in Fragen der literarischen Quellenauswahl für seine Bilder Primavera und Geburt der Venus beraten hatte. (Wiki)
Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahre 1929.