Der Krieg in der Ukraine tobt seit dem 24. Februar 2022. Aber er begann schon viel früher. Und nicht die Russen haben diesen mörderischen Konflikt verursacht, sondern dieser Krieg hat viele Väter und Mütter. Doch vorzugsweise spricht man nur über die Russen. Schließlich haben sie die Grenze überschritten - real wie auch im übertragenen Sinne.
Der Politikwissenschaftler Crome urteilt nüchtern und sachlich. Er muss nichts beschönigen oder verschleiern, er folgt weder der Propaganda der einen noch der anderen Seite. Crome kritisiert die Kriegsrhetorik und die vermeintlich gesinnungsethischen Intentionen. Er beweist mit großer Sachkenntnis und dialektischem Verstand, dass sich hier vielleicht wiederholt, was schon einmal stattfand: das Vorspiel zu einer globalen Katastrophe. Er teilt darum auch die Sicht von General Erich Vad, einst militärpolitischer Berater der Bundeskanzlerin Angela Merkel: »Wir müssen den laufenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine vom Ende her denken. Wenn wir den dritten Weltkrieg nicht wollen, müssen wir früher oder später aus dieser militärischen Eskalationslogik raus und Verhandlungen aufnehmen.«