Am 11. Juli 1979 wurde Giorgio Ambrosoli, Liquidator der bankrotten Banca Privata Finanziaria von einem amerikanischen Killer ermordet. Auftraggeber war der später im Gefängnis ermordete mafiose Bankier Michele Sindona. Die den Fall bearbeitenden Richter folgten Spuren, die in den Vatikan, die Politik, die internationale Finanzwelt und zur Mafia führten. Fast zufällig entdeckten sie die Loge P2, das Zentrum dieses konspirativen Netzwerks. Ihm gehörten Spitzenvertreter der Politik, der Wirtschaft, der Medien, des Militärs, der Geheimdienste, der Polizei und der Mafia an. Ein Staat im Staat, ein Staat im Untergrund. Der Mailänder Richter Giuliano Turone beschreibt anhand der offiziellen Prozessakten und Untersuchungsberichte dieses weitverzweigte System illegaler Macht, an dessen Aufdeckung er maßgeblich beteiligt war. In Geheimsache Italien legt er Dokumente vor, die zum Teil nie ganz aufgeklärte Verbrechen in einem neuen Zusammenhang erscheinen lassen: der Mord an Aldo Moro (1978), der Bombenanschlag auf den Bahnhof in Bologna (1980), die Morde an den internationalen Finanzmanagern Calvi (1982) und Sindona (1986), aber auch fast vergessene Verbrechen wie der Mord am Bruder des italienischen Staatspräsidenten Mattarella (1980).
»Giuliano Turone geht mit der Neugier des Untersuchungsrichters und mit der Brillanz des Historikers ans Werk, studiert die Aussagen und die Urteile, präsentiert aber auch bislang unveröffentlichte oder in den Urteilen nicht ausgewertete Dokumente.«
Volere la luna
"Ungeheuerlich ist vieles, was Turone in seinem faktenprallen Buch aufschreibt ... Doch der Text ist auch immer wieder spannend wie ein Thriller."
Andruck, Deutschlandfunk
Mit diesem Werk wird ein Staatsanwalt zum Historiker. Er schreibt nicht nur einen Thriller, sondern liefert die Analyse eines Parallelsystems politischer Macht, in dem zusätzlich zu den von Teilen des Staatsapparats gedeckten neofaschistischen Organisationen auch die Mafia, rote Terrorgruppen, gewöhnliche Kriminelle, Hochstapler und Geldwäscher eine einzigartige Besetzung bilden.
Cluverius
Die Lektüre mag angesichts der detaillierten Darlegung des Materials und der Fülle der Namen bisweilen verwirrend sein. Doch sie lohnt sich unbedingt, denn das Buch ist ein wichtiger, ja unverzichtbarer Beitrag zum Verständnis der jüngeren Geschichte Italiens.
kommbuch.com