Über Jahrhunderte hinweg hatten die Passauer Fürstbischöfe kein Interesse an den ausgedehnten Wäldern um Lusen und Dreisessel. Doch das änderte sich, als die Städte wuchsen. Passau, aber vor allem Wien, benötigten nun Unmengen an Brennholz. Da begriffen die Bischöfe, dass man mit dem Holz des Nordwaldes Geschäfte machen könnte. Man triftete das Holz aus den Wolfsteiner Wäldern auf den Waldbächen und dann auf der Ilz nach Passau. Doch diese Trift barg erhebliche Probleme. Schließlich entstand eine Vision: Man könnte doch einen künstlichen Triftkanal anlegen, um das Holz aus der Lusengegend direkt und unter Umgehung der Ilz in die Donau zu flößen. Und so versuchte der tatkräftige Jakob Freiherr von Wimmer im Jahr 1805, diese Vision eines Triftkanals vom Reschbach zur Donau zu realisieren. Verschiedene dramatische Umstände brachten den kühnen Plan zum Scheitern. Die Relikte des nicht vollendeten Kanals sieht man noch heute. Sie fristen einen Dornröschenschlaf, aus dem man sie erwecken sollte.