»Eine Laute war Leila - und die Fidel Madschnun. Ihre Stimmen liebkosten einander und tauschten leise die Klagen aus, die sie sonst nur dem Wind und der Nacht anvertrauten. Was vergeht, ist die Zeit, nicht aber die Liebe. Mag sonst alles nur Tand und Gaukelei und Einbildung sein: sie ist es nicht. Denn das Kohlenbecken, auf dem sie brennt, ist die Ewigkeit selbst, die weder Anfang noch Ende hat.«
"Leila & Madschnun", das große romantische Epos des aserbaidschanischen Dichters Nizami aus dem 12. Jahrhundert, wurde zum Vorbild für alle Liebesgeschichten des Orients.
»Eine Laute war Leila ¿ und die Fidel Madschnun. Ihre Stimmen liebkosten einander und tauschten leise die Klagen aus, die sie sonst nur dem Wind und der Nacht anvertrauten. Was vergeht, ist die Zeit, nicht aber die Liebe. Mag sonst alles nur Tand und Gaukelei und Einbildung sein: sie ist es nicht. Denn das Kohlenbecken, auf dem sie brennt, ist die Ewigkeit selbst, die weder Anfang noch Ende hat.«
Diese Liebesgeschichte ist in der gesamten muslimischen Welt berühmt. Auf ältere Überlieferungen zurückgreifend, hat der aserbaidschanische Schriftsteller, Philosoph und Wissenschaftler Nizami Gändschäwi sie im 12. Jahrhundert in seiner Fassung in Versform niedergelegt. Dies ist die deutsche Übersetzung von Rudolf Gelpke in Prosa.
Ethnisch war Nizami Türke (so die Selbstbezeichnung), heute sagt man ¿Aserbaidschaner¿. Die Sprache der Literatur war damals Persisch.