Im Dezember 1531 hatte die Heilige Jungfrau Maria dem armen Indio Juan Diego eine Botschaft für sein Volk und für die ganze Menschheit mitgeteilt. Dabei sprach Maria nicht in einem gelehrten, herablassenden Kirchenlatein, sondern in seiner eigenen Volkssprache. Ihr Aussehen glich nicht den gekrönten, europäischen Madonnenfiguren, sondern einer jungen Indiofrau. In ihrem Titel ¿Guadalupe¿, ¿Ströme des Lichtes¿, sahen die Mexikaner jene Frau, welche die Steinschlange zertritt und vernichtet. Hier hatte Maria etwas bewirkt, indem sie den Schwachen der Gesellschaft ihre Identität und Würde neu schenkte. Eine Madonna, die eine gewaltfreie Revolution bis heute bringt; denn jährlich besuchen zwanzig Millionen Pilger die Basilika in Guadalupe, das größte Marienheiligtum der Welt. Karl-Heinz Fleckenstein war einer von ihnen. Aus eigener Erfahrung erzählt er in spannender Weise, wie die Botschaft der ¿Kleinen Frau von Guadalupe¿ zugleich alt und modern, mehrdeutig und verblüffend ist. Eine physische Realität und ein wissenschaftliches Rätsel, eine spirituelle Versöhnung und eine moderne Herausforderung.