Dürfen ein toter Haifisch in einer mit Formalin gefüllten Theke von Damien Hirst oder die Skulptur eines enormen Luftballonhündchens von Jeff Koons als Kunst verstanden werden? Liegen Denk- und Handlungsweisen in der heutigen Kunstwelt jenen des Aktienmarkts näher, oder entsprechen sie den gesellschaftlichen Vorstellungen, also einer zugänglichen Kunst? Gibt es noch Künstler*innen, die einen demokratischeren oder partizipatorischen Weg planen? Welchen Sinn für Ästhetik schafft zeitgenössische Kunst in ihren mannigfaltigen Erscheinungen und wie werden dadurch Machtrelationen bzw. soziale Bedingungen geprägt? Der Essay geht diesen Fragen nach und bewegt sich an der Schnittstelle von Ästhetik, Kunstgeschichte, Soziologie und Wirtschaftslehre, um auch anhand von Beispielen die facettierte Beschaffenheit der heutigen Kunstwelt kritisch zu durchdenken. Der Kunstraum wird dabei als politisches Schlachtfeld verstanden, wo Kunstsinn und Autoritätsvergabe auf dem Spiel stehen.