Mit dem Titelthema widmet sich die zweite Ausgabe der politischen Geschichte der documenta: Die Beiträge eröffnen neue Perspektiven auf die 1955 gegründete zeitgenössische Kunstausstellung, die sich als Gegenentwurf zur "Entartete Kunst"-Ausstellung verstand, dabei jedoch - das zeigen neue Forschungen und Quellen - selbst nicht frei von NS-Kontinuitäten war.
Darüber hinaus enthält das Heft einen neuen Text des Georg-Büchner-Preisträgers Lukas Bärfuss: Mit seinem Text "Wahrheit und Wirklichkeit" reagiert er auf Daniel Kehlmanns Beitrag "Geschichten erzählen, Geschichte erzählen" aus dem letzten Heft. Die verstorbene ungarische Philosophin Ágnes Heller spricht über Hannah Arendts Urteilskraft, der Sozialpsychologe Harald Welzer über die Bedeutung der Zukunft für die Vergangenheit. Eine Bildstrecke über die (teils Jahrhunderte alte) nachhaltige Mode aus unserer Textilsammlung und Texte zu solch unterschiedlichen Kopfbedeckungen wie Pestmasken und Grenadiermützen eröffnen neue Einblicke in die Arbeit des Deutschen Historischen Museums.