Viele Frauen haben sich heute aus der Unterdrückung und Entmündigung der vergangenen Jahrhunderte befreit. Sie sind selbstbewusst, intellektuell, sexuell unabhängig, behaupten sich in der Berufswelt und konkurrieren mit den Männern. Doch gerade diese Frauen fühlen sich häufig tief unglücklich, werden seelisch oder sogar körperlich krank. Sie sind nicht mit ihrem weiblichen Selbst verbunden, weil sie trotz ihrer Emanzipation »Töchter des Vaters« geblieben sind, männliche Erwartungen übernommen haben und erfüllen, in männlichem Geist denken und den Normen einer männlich geprägten Gesellschaft gehorchen. Wo sind die weiblichen Begabungen geblieben, die dunklen weiblichen Wurzeln, die weibliche Intuition, wo blieb die lebendige Weisheit der Göttin? Die Jungsche Analytikerin und Therapeutin Sylvia Brinton Perera zeigt in vielen beeindruckenden Beispielen, welche elementaren Gefühle in jeder und jedem von uns schlummern.
Hintergrund dieser Arbeit ist der sumerische Mythos von Inanna, einer der ältesten schriftlich überlieferten und faszinierendsten Mythen der Menschheit. Er beschreibt eine weibliche Form der »Heldenreise«, den Weg nach innen in die Psyche und nach unten in die Tiefe des Unbewussten.
Ziel dieses Einweihungsweges ist - für die Frau und für das Weibliche im Mann - die Heilung aus der Kraft der eigenen Tiefe.