Dieses Buch untersucht die Wirtschaftsethik asiatischer und christlicher Traditionen und die dazugehörenden Rechtssysteme. Es geht aus von Max Webers Texten über China, Indien und das alte Judentum sowie vom verstreuten Material über den Islam und östliche und westliche Christenheit, außerdem von seiner Rechtssoziologie. Mithilfe von Webers Methodologie (Begriff der adäquaten Verursachung) wird gezeigt, dass die Ethik asiatischer Kulturen, außerdem ihr Gewohnheitsrecht und ihr nicht formal rationales Recht Webers Meinung nach nicht von selbst zum modernen Kapitalismus führen konnten, obwohl er natürlich von außen adoptiert werden konnte. Die Kultur des Okzidents erscheint so als das Produkt einer doppelten Rationalisierung, der formalen Rationalität der äußeren Umstände (Verwaltung und Recht) und der praktischen Rationalität der inneren Motive der Protestanten, unterstützt durch zielorientierte Technologie.