Für viele Kinder und Jugendliche bedeutet die Schule Dauerstress, weil sie die Leistungsvorgaben nicht erreichen oder in der Gruppe nicht aufgenommen werden. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich, und im Familienalltag äußern sich die Schulschwierigkeiten ebenso mannigfaltig als Leistungs- oder Verhaltensstörung. 'Kann oder will es nicht?' ist dann häufig die Hauptfrage der Eltern - oder liegt die 'Störung' auf Seiten der Schule? Fast jeder Verwandte und Bekannte weiß sofort einen Rat, wie man dem Kind helfen könnte. Kinderärzte und -psychiater bemühen sich seit Jahrzehnten, Normvarianten in der Entwicklung und Störungsbilder zu definieren und diagnostisch voneinander abzugrenzen. Zunehmend klärt sich, welche körperlichen Erkrankungen oder Hirndysfunktionen mit welchen Schwierigkeiten verbunden sind. Gleichzeitig können aber auch wissenschaftliche 'Modeströmungen' beobachtet werden, sodass Kinder mit derselben Verhaltensauffälligkeit zu verschiedenen Zeiten verschiedene Diagnosen bekommen - auch wenn dadurch weder das Verständnis besser wird noch der Therapieansatz gezielter. In dieser Situation liefert dieses Buch 'Nachhilfe' und Orientierung für Kinderärzte. Der Pädiater oder Kinderpsychiater soll (wieder) befähigt werden, Kinder mit Schulschwierigkeiten gezielt abzuklären und sinnvolle Maßnahmen einzuleiten. Dazu bietet das Buch einen Überblick im Abklärungsdschungel, beschreibt die häufigsten Formen der spezifischen Lernstörungen und Syndrome und erklärt vereinfacht die Wirkprinzipien der wichtigsten Therapieansätze.