Erzählperspektive und Fokalisierung im höfischen Roman
Das Buch stellt die Frage, in welchem Sinn und mit welchem Ertrag das narratologische Konzept der Fokalisierung (Erzählperspektive, vor allem Erzählen aus Figurenperspektive) und die damit zusammenhängenden Analysemöglichkeiten auf den höfischen Roman der Zeit um 1200 angewandt werden können. Es unternimmt zu diesem Zweck eine detaillierte Systematisierung des Theoriefeldes, die eine Historisierung der erzähltheoretischen Kategorien anstrebt. Drei Modellinterpretationen zum Eneas Heinrichs von Veldeke, zum Iwein Hartmanns von Aue und zum Tristan Gottfrieds von Straßburg führen Erkenntnispotentiale des Zugriffs vor. Die französischen Vorbildtexte werden dabei ebenso einbezogen wie die Aeneis. Im Kern steht die These, daß die Arrangements der narrativen Form Konstellationen für die ästhetische Erfahrung anbieten, die dem modernen Blick als Subjektivierung erscheinen müssen.