»Ich bin mit dieser Natur verwandt«: In seinen letzten geistig fruchtbaren Jahren suchte Friedrich Nietzsche sieben Sommer lang Ruhe und Bewegung am Silserseee. Für den »Halbnomaden« war dies eine auffallende Beständigkeit.
In »Sils=Maria« eröffnete sich ihm der Gedanke der Ewigen Wiederkunft. Am Silsersee hatte er die zentrale innere Begegnung: »Und Zarathustra ging an mir vorbei ...«
Ludger Lütkehaus, profunder Nietzsche-Kenner, zudem passionierter Bergwanderer im Oberengadin, geht dieser landschaftlichen Kontinuität nach.
In einem Text von heiterer Anschaulichkeit und weiterführendem Nachdenken rekonstruiert er Nietzsches Erfahrungen mit Licht und Landschaft, Höhenjubel und abgründiger Tiefe, Naturort und Denkort. Er folgt der Schattensuche des Augenkranken, auch der Komik in manchen Geselligkeiten und sichtet die Spuren dieser Aufenthalte bis hinein in die Wortfügungen der letzten radikalen Werke.