Auch der grote Sieg beginnt mit dem ersten Schritt Intensiv leben, das war immer sein Ziel. Selbst wenn es schmerzt. Tatsachlich kann ein Leben kaum intensiver sein, und tatsachlich wartet es mit unsaglichen Schmerzen auf: Johann Maria Lendner erlebt eine tragische Liebesgeschichte. Er trinkt sich vor Verzweiflung fast um den Verstand. Er uberlebt einen unverschuldeten Unfall nur mit schweren Folgeschaden. Er sturzt ab ins Bodenlose - bis er den Marathon fur sich entdeckt und die Paralympics ins Visier nimmt ... Eine schier unfassbare Lebensgeschichte
Auch der größte Sieg beginnt mit dem ersten Schritt Intensiv leben, das war immer sein Ziel. Selbst wenn es schmerzt. Tatsächlich kann ein Leben kaum intensiver sein, und tatsächlich wartet es mit unsäglichen Schmerzen auf: Johann Maria Lendner erlebt eine tragische Liebesgeschichte. Er trinkt sich vor Verzweiflung fast um den Verstand. Er überlebt einen unverschuldeten Unfall nur mit schweren Folgeschäden. Er stürzt ab ins Bodenlose - bis er den Marathon für sich entdeckt und die Paralympics ins Visier nimmt ... Eine schier unfassbare Lebensgeschichte
Bisher liegt in vielen Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen ein Standardwerk namens "Die Suchtfibel" als Basisliteratur und Pflichtlektüre aus. Der Siegeszug dieses nun schon in der 14.Auflage vorliegenden Buches ist sicherlich auf die darin enthaltenen praxeologen (Praxeologie = allgemeine Theorie des menschlichen Handelns) Hinweise in Bezug auf Suchtentstehung, die Behandlung und die möglichen Folgen schädlichen Suchtmittelemissbrauches zurückzuführen. Was vielen Betroffenen jedoch fehlte, nämlich eine am Modelllernen orientierte Handlungsanleitung und personifizierbar gelungene Befreiung von der Abhängigkeit, hat nun der Internationale Deutsche Meister im Marathon und über 10.000 Meter im Behindertensport, Johann Maria Lendner, vorgelegt. Denn er vereint in sich polarisierend sowohl 17 Jahre "Kampftrinkerdasein" als auch die fundamentale Identitätstransformation hin zum "Marathonmann". Lendner beschreibt in seiner Autobiografie chronologisch und für die Rezipienten analytisch nachvollziehbar sein Lebensgefälle von der Sehnsucht nach Liebe, Vertrautheit und Zweieinigkeit mit abruptem Liebesentzug hin zum süchtigen Trinker, der so weit in den Sog der das Selbst zerstörenden Spirale hineingerät, bis er vollständig die Kontrolle nicht nur über die Menge des Alkohols, sondern auch über die Lebensführung verliert. Lendner wird zum Trinker mit deliranten Phasen, welcher nach durchzechter Nacht gegen den Entzug ankämpft, depressiv, arbeits- und obdachlos wird. Dann 1989, Johann Lendner ist stocknüchtern und erlebt ein weites kritisches Lebensereignis: von einer Fahranfängerin angefahren, erleidet er ein Schädel-Hirn-Trauma und wird so schwer am Arm verletzt, dass daraus ein Grad der Behinderung von 70 resultiert. Sich selbst aufgebend, ist von diesem Zeitpunkt Lachen, so schreibt der Autor, erst ab mindestens 3 Promille möglich. Rückblickend berichtet er chronologisch von seiner Wahlmöglichkeit, sich "vollends zu Tode zu saufen" und sich der Schicksalhaftigkeit zu ergeben oder, trotz Schwerbehinderung, Gestalter seiner selbst zu werden ("Wer war ich? War ich wer?"). In der Neujahrsnacht des Jahres 2000, er hat ein Körpergewicht von 90 Kilogramm, beschließt er, der alles zerstörenden Sucht entgegenzutreten und sich auf den salutogenen (gesundheitsbringenden) Weg in eine andere Zukunft zu begeben. Er verkündet: "Ich werde Marathon laufen". Trotz der Erfahrung, dass nach 500 Metern die Luft knapp wird,