Der Mundartschriftsteller Alex Kurz tut in seinen Geschichten etwas,
was in unserem Alltag alles andere als selbstverständlich ist:
statt sich von den Nebenmenschen abzuwenden, wendet er sich
ihnen
zu.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich von der eigenen Umgebung abzukapseln.
Ohrenstöpsel und Gratispresse sind allgegenwärtig und sie verleiten
uns dazu, nicht allzu genau hinsehen und hinhören zu müssen,
wenn neben uns Menschen lachen, reden, sich sorgen oder einfach da
sind.
Die Kurz-Geschichten handeln weder von Stars und Sternchen noch
spielen sie an exotischen Schauplätzen. Er schreibt über Menschen, die
uns ähnlich sind, er beschreibt Situationen, die wir miterleben und mitfühlen
können, weil sie von unserer täglichen Lebenswelt handeln, und
er tut dies in einer Sprache, die uns vertraut und nah ist.
Wenn Alex Kurz über Arbeitslosigkeit, Freundschaft, Angst, Gemeinschaft
oder Einsamkeit schreibt, sind wir als Lesende sofort mittendrin in
Situationen, die uns ganz direkt betreffen.
Die Sprache dieser Geschichten ist ungekünstelt echt und von einem
sicheren
Gespür für den Rhythmus getragen. Das macht diese Mundarttexte
gut lesbar und vor allem auch gut vorlesbar.
Ich habe bei der Lektüre gestaunt, geschmunzelt, gegrübelt und einmal
mehr gelernt, dass es zwischendurch wenig braucht, um sich ein paar
Stunden getragen zu fühlen. Manchmal reicht dafür ein lesenswertes
Buch. ist genau so ein Buch. Pedro Lenz
Inhalt
-- Früelig:
Ds Grosse im Chlyne / Oschtermäss / Der alt Bank
-- Summer:
Der Baloon / Lehre schwümme / Summertröim
-- Herbscht:
Früchtli / Wis eim so geit / E herti Nuss
-- Winter:
Ds rote Lämpli / Wiehnachtschind / Was weis i?